[Ulrich Holst: Einstellungshürden überwinden: Überqualifiziert? So kriegen Sie den Job! Taschenbuch (Gut) Falken 2000 ], Was steht drin? Nun, das Übliche. Ist das schlecht? Nein, im Gegenteil, bestimmte Weisheiten können gar nicht häufig genug unters Volk gestreut werden. Leistet das Bändchen, was es verspricht? Klar, wenn die Leserschaft die Tipps auch umsetzt! Auf jeden Fall bekommen Käufer ein ziemlich komplettes Bewerbungsbuch auf dem neuesten Stand (einschließlich brauchbarer Netzadressen und Hinweisen zur Bewerbung per E-Mail) für einen sehr fairen Preis. Ulrich Holst spricht in der Einleitung zwei sehr verschiedene Fallgruppen an: Den Manager, der Opfer einer der gegenwärtig epidemischen Umgruppierungen von Unternehmen geworden ist und sich wenig Hoffnung machen darf, die alte Hierarchieebene sofort wieder zu erreichen, also "überqualifiziert" ist. Und Absolventen "brotloser Künste" von Archäologie bis Sinologie, die, praxisfern und eigentlich zu alt, mit recht bescheidenen Tätigkeiten Geld verdienen müssen, für potentielle Beschäftiger also ebenfalls "überqualifiziert" sind. Bauchschmerzen bekommt der Rezensent, wenn Holst für seine Leser Beispiel-Briefe formuliert. Solche Beispiele werden nämlich leider regelmäßig nicht als solche verstanden, sondern als verbindliche Entwürfe, die gnadenlos abgekupfert werden. Das aber bringt schnell Probleme. Man kann heute bereits viel zu vielen Bewerbermappen ansehen, welches Buch benutzt wurde. Manches ist auch auf dem Gebiet der Bewerbung Geschmackssache. Aber die Formulierung im Anschreiben "Sie suchen einen..." dürfte für die wenigsten Empfänger erfreulich zu lesen sein: Wer bekommt schon gern in 50 oder 100 Bewerbungsmappen gesagt, was er sucht? Das weiß er! Auch das von Holst so nachdrücklich empfohlene Deckblatt zur Mappe wird nicht von allen Personalberatern geschätzt. Mit diesen -- kleinen -- Einschränkungen: Empfehlenswert! --Michael Winteroll