Ganz nüchtern war Victor Ribe nicht, als er wegen des Mordes an seinem Dealer und einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Zu viel Heroin, und noch mehr Alkohol gegen die schrecklichen Kriegserinnerungen und die Depressionen hatten seinen Verstand schachmatt gesetzt. Später beteuert er immer wieder seine Unschuld, doch selbst sein Vater glaubt ihm nicht. 15 Jahre später wird Victor unter äußerst mysteriösen Umständen aus dem Gefängnis entlassen, angeblich um an der Beerdigung seines Vaters teilnehmen zu dürfen. Schon bald aber findet Victor sich in einer groß angelegten Verschwörung wieder, in die die Mafia, ein Munitionsfabrikant, die Gewerkschaft und höchste Kreise aus Polizei und Politik verwickelt sind. Es geht um viel Geld und Rüstungsgüter, und auch das Außenministeriu
Ganz nüchtern war Victor Ribe nicht, als er wegen des Mordes an seinem Dealer und einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Zu viel Heroin, und noch mehr Alkohol gegen die schrecklichen Kriegserinnerungen und die Depressionen hatten seinen Verstand schachmatt gesetzt. Später beteuert er immer wieder seine Unschuld, doch selbst sein Vater glaubt ihm nicht. 15 Jahre später wird Victor unter äußerst mysteriösen Umständen aus dem Gefängnis entlassen, angeblich um an der Beerdigung seines Vaters teilnehmen zu dürfen. Schon bald aber findet Victor sich in einer groß angelegten Verschwörung wieder, in die die Mafia, ein Munitionsfabrikant, die Gewerkschaft und höchste Kreise aus Polizei und Politik verwickelt sind. Es geht um viel Geld und Rüstungsgüter, und auch das Außenministerium interessiert sich für Victor und seinen alten Kriegskumpan Freddy Stillman, der in dunkle Geschäfte verwickelt ist, die für ihn und Victor sehr gefährlich werden. Was sich in der Zusammenfassung anhört wie das übliche Krimifutter, überrascht beim Lesen als ehrgeizige Hommage an die Meister der alten Hard-Boiled-Schule wie Chandler, Hammett oder Cornell Woolrich. Grand lässt seine dichte, bisweilen verwirrende Handlung in den Dreißigern spielen, nach dem Ende der Prohibition, und versucht die Atmosphäre dieser Jahre in ihren düsteren und zugleich melancholischen Farben einzufangen. So entsteht das Bild einer Zeit, die vor allem bedrückend und bedrohlich wirkt, voller Gewalt und der Gier nach Macht und Geld, und mit nur wenig Hoffnung oder gar Liebe. Grands Debütroman Louse wurde von Presse und Kritik hoch gelobt und der New Yorker Autor umgehend als ernst zu nehmende Konkurrenz zu Paul Auster oder gar als potenzieller Nachfolger von Don DeLillo gehandelt. Doch das sind eher ärgerliche Vergleiche, mit denen Verlage durchaus vorhandenes Potenzial durch maßlose Übertreibung verheizen. Zwar ist der Ehrgeiz des Autors auch in seinem zweiten Roman unverkennbar, und es gelingen ihm besonders in der letzten Hälfte von Körperfluchten durchaus stimmungs- und spannungsvolle Szenen. Doch irgendwie wirken seine Charaktere leblos, wie verwirrte Statisten, die sich in der täuschend echten Kulisse eines Film Noir zufällig verlaufen haben. --Peter Schneck
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Ganz nüchtern war Victor Ribe nicht, als er wegen des Mordes an seinem Dealer und einem Polizisten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Zu viel Heroin, und noch mehr Alkohol gegen die schrecklichen Kriegserinnerungen und die Depressionen hatten seinen Verstand schachmatt gesetzt. Später beteuert er immer wieder seine Unschuld, doch selbst sein Vater glaubt ihm nicht. 15 Jahre später wird Victor unter äußerst mysteriösen Umständen aus dem Gefängnis entlassen, angeblich um an der Beerdigung seines Vaters teilnehmen zu dürfen. Schon bald aber findet Victor sich in einer groß angelegten Verschwörung wieder, in die die Mafia, ein Munitionsfabrikant, die Gewerkschaft und höchste Kreise aus Polizei und Politik verwickelt sind. Es geht um viel Geld und Rüstungsgüter, und auch das Außenministeriu