2002. 192pp, zahlr. Abb., gr-8°, farb. ill. Original - Pappband Buch wie neu, Überraschung! Monica Weinzettl, die in Österreich vor allem durch ihre Rolle der ziemlich blonden Frau Knackal in einer halblustigen ORF-TV Serie bekannt wurde, hat ein Sportbuch verfasst, und noch dazu gar kein schlechtes. Anders als der erste Verdacht nahe legt, basiert Work aut keineswegs auf der Idee eines besonders kreativen Marketingexperten, der sich für das hundertste Trimmbuch am Markt ein prominentes Covergirl geangelt hat. Vielmehr ist Work aut eine solide Fitness-Fibel, die auf jenen Erfahrungen basiert, die die Schauspielerin Weinzettl in ihrer immer noch gepflegten Zweitkarriere als Fitnesstrainerin gesammelt hat. Die Besonderheit des Buches: Bevor es mit der -- zwar recht konventionellen aber umfassenden -- Anleitung zum richtigen Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining richtig los geht, nimmt sich die Autorin satte 90 Seiten lang Zeit, um mit den Märchen der Wellness- und Fitness-Gesellschaft aufzuräumen: Nein, so erfährt der Leser, es kann eben nicht jeder Mensch einen Marathon laufen, wenn er oder sie nur hart genug dafür trainiert. Nein, der Körper ist nicht beliebig formbar. Damit, und mithilfe von mehr als 20 einfachen Einstufungstests, versetzt Weinzettl ihre Leserinnen und Leser in die Lage, sich realistische Fitness-Ziele zu setzen. Und verhindert damit, dass angesichts von allzu hoch gesteckten Zielen das eben erst begonnene Trainingsprogramm bald wieder aufgegeben wird. Dabei geht es in dem Buch weder oberlehrerhaft noch wissenschaftlich-trocken zu. Mit menschenfreunlichem Schmäh und Schnoddrigkeit wirbt Weinzettl für die Eigenheiten und vermeintlichen Macken des oft als mangelhaft empfundenen Körpers. Nur der schmerzhafte, durch nichts erklärte oder gerechtfertigte Buchtitel Work aut dürfte direkt aus der Feder der Frau Knackal geflossen sein. Hier hätte Frau Weinzettl protestieren sollen. --Günther Strauss