In Eschberg, einem rheintalischen Dorf, in dem die Zeit stehen geblieben
scheint, wird mit Johann Elias Alder am Johannistag (24.6.) 1803 ein Junge
in die Dorfgemeinschaft geboren, der offenbar bei einem Seitensprung der
Mutter gezeugt wurde. Im Alter von fünf Jahren durchlebt Elias innerhalb
einer einzigen Nacht seine gesamte Pubertät: seine zunächst gläserne Stimme
wandelt sich zu einer Bassstimme, die Augen beginnen gelb zu leuchten,
doch vor allen Dingen entwickelt sich in dieser Nacht sein übernatürlich
feines Gehör. So hört er nun zum ersten Mal den Herzschlag des Fötus, der
zu seiner späteren Geliebten, der Cousine Elsbeth heranwachsen wird. Aufgrund
seiner körperlichen Missbildung wird Elias von seinen Eltern zwei Jahre
lang in seine Kammer gesperrt, sodass niemand ihn zu sehen bekommt. Lediglich
sein gleichaltriger Cousin Peter schleicht sich heimlich zu ihm und schließt
Freundschaft. Er erkennt als einziger im Dorf Elias' Genialität, die er
allerdings zu verbergen trachtet. Bald darauf wird Elsbeth, Peters jüngere
Schwester geboren. Elias bringt sich nachts heimlich das Orgelspielen bei,
weil der Organist, der Elias Talent fürchtet, sich weigert, ihn zu unterrichten.
Aus Hass auf seinen Vater legt Peter Weihnachten 1815 ein Feuer im eigenen
Stall. Elias, der intuitiv spürt, dass Elsbeth in Gefahr ist, rettet sie
aus den Flammen. Zu einem jungen Erwachsenen herangereift, darf Elias,
inzwischen Dorflehrer geworden, während des Gottesdienstes die Orgel spielen,
weil der Organist erkrankt und sich später umbringt. Die Bauern des Dorfs
sind angerührt von seinem Spiel, erkennen aber nicht Elias' Genialität.
Zugleich versucht Elias seiner Liebe Elsbeth nahezukommen. Doch Elsbeth
erwidert Elias Liebe nicht; sie wird von einem anderen Mann schwanger.
Elias erhält seine ursprüngliche Augenfarbe zurück und scheint von der
Sehnsucht nach Elsbeth erlöst zu sein. Eines Tages kommt der Domorganist
Goller nach Eschberg, der die musikalische Genialität Elias' erkennt und
ihn zu einem Orgel-Wettbewerb in die Domstadt Feldberg einlädt. Dort fällt
ihm die Aufgabe zu, über den Choral Kömm o Tod, du Schlafes Bruder zu improvisieren,
die er bravourös meistert. Er gewinnt den Wettbewerb. Auf der Rückreise
ins Heimatdorf entschließt sich Elias nicht mehr zu schlafen, denn er erinnert
sich an die Worte eines Wanderpredigers, dass, wer schlafe, nicht liebe.
Mit Peters Hilfe, der Elias auf eigenen Wunsch an einen Baum fesselt, stirbt
er nach mehreren Tagen entkräftet durch Schlafentzug.