Sicher: Die Bavaria-Filmstudios oder der Filmpark Babelsberg geben interessante Einblicke, wie manch Kinohit produziert wurde. Doch viel spannender mutet es an, die originalen Schauplätze seiner Lieblingsfilme aufzusuchen. Oder? Mit Tony Reeves großem Filmreiseführer ist das ganz einfach. In dem einzigartigen 450-seitigen Buch listet der Kino-Freak mehr als 1.000 erfolgreiche Streifen der Filmgeschichte alphabetisch auf -- wobei man sich freundlicherweise an den deutschen Übersetzungen der Filmtitel orientiert. Neben kurzen Hinweisen zu Produktionsjahr, Hauptdarstellern und Regisseur folgen in der Regel mehrere Drehorte samt Bildern und kurzer Einbettung in die Story.|Unter den insgesamt 15.000 erwähnten Schauplätzen stößt der Cineast dann etwa auf das tatsächlich existierende Grill-Restaurant, in dem Honey-Bunny und Pumpkin aus|Pulp Fiction|einen Überfall begehen. Dank der exakt angegebenen Adresse (in diesem Fall: 13763 Hawthorne Blvd/Ecke 137th Street, südlich des Los Angeles Airport) kann sich jeder Interessierte selbst ein Bild vor Ort machen. Oder ebenso spannend: das düstere Apartementgebäude aus|Rosemary's Baby|, die tunesischen Wohnhöhlen aus|Star Wars|sowie der|Jurassic Parc|-Schauplatz Kauai auf Hawaii.|Was man diesem Buch anmerkt: Der viel gereiste Autor wollte ein möglichst umfassendes Werk kreieren, und das ist ihm auch gelungen. So wurden neben den Klassikern der letzten Jahrzehnte auch jede Menge älterer Filme aus den 30er- und 40er-Jahren aufgenommen -- ebenso wie deutsche Kassenschlager à la|Das Experiment|oder|Nach fünf im Urwald|. Bei derart vielen Aufzählungen steht dem einzelnen Film natürlich nur begrenzter Raum zur Verfügung. Im Falle der eingeschobenen und dicht gedrängten Sonderkapitel wie "The world of James Bond" oder "Woody Allens Manhattan" hätte ein bisschen mehr Platz auch gut getan. Eine Auflistung nach Orten muss sich der interessierte Filmreisende zudem selbst zusammenstellen. Eins sei an dieser Stelle schon verraten: Los Angeles kommt in diesem insgesamt gut recherchierten und detaillierten Filmführer häufig vor.|--Christina Falkenberg