Der Autor über sich: Im Jahre 1925 wurde ich als Sohn deutscher Eltern in Holland geboren. In Köln besuchte ich das Gymnasium - mein
Lieblingsplatz war jedoch schon immer neben den Vorführmaschinen im Kino meines Onkels. In den letzten Kriegsjahren wurde ich
zum Flugzeugführer ausgebildet, was meiner unüberwindlichen Abneigung gegen Schußwaffengebrauch jeder Art entgegenkam.
Nach Kriegsende war ich einige Jahre Dolmetscher in der Industrieabteilung der Besatzungsmächte -1948 aber machte
ich meinen Jugendtraum wahr, kroch durch ein Loch im Zaun des München-Geiselgasteiger Studiogeländes und ging
zum Film. Die BRD ist das einzige Kulturland der Erde, in dem es keinen regelrechten Ausbildungsweg für Kameramänner und andere Filmberufe gibt. So lernte ich meinen Beruf durch vielerlei praktische Arbeit, die vom Kaffeeholen bis zum Drehbuchschreiben reichte. Weil das sture Befolgen handwerklicher Regeln nicht befriedigte, studierte ich in den Pausen zwischen einzelnen Produktionen Psychologie. Die Psychologie konnte dann auch erklären, weshalb es die handwerklichen Gestaltungsregeln überhaupt gibt, wann man sie befolgen muß und wann sie überflüssig sind. Seit 1955 bin ich Kameramann (Filme u.a. "Petrol", "Der Hund ist weg", "Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt", "Lemmi und die Schmöker"). Auch heute gibt es zwischen einzelnen Produktionen noch immer große Pausen, die man nicht alle auf
den Bermudas verbringen kann. So kam es zur Veröffentlichung zahlreicher Fachartikel und einiger Bücher ("Als Kameramann bei Film und Fernsehen", "Der dokumentarische Film" etc.) und Drehbücher ("Großrohre von Mannesmann-Hoesch", "Das höfliche Alptraumkrokodil"). An der Schule für Rundfunktechnik und der Universität Essen laufen seit Jahren Lehraufträge. Von unzügelbarer Neugierde getrieben arbeite ich z.Zt. an einem Untersuchungsverfahren, mit dem man die Publikumsreaktionen
auf einzelne filmgestalterische Maßnahmen feststellen kann.