Jan Ullrich gilt als der begnadetste unter den aktiven Radprofis. Selbst Erzrivale Lance Armstrong hält ihn für den talentierteren Fahrer. Seine größten Erfolge erzielte Ullrich 1997 und 2000 als Außenseiter, Bei der Tour de France 2003 ließ der heimliche Favorit das Radsportfieber der Nation auf Rekordhöhen ansteigen. Beim letzten Zeitfahren kam es auf regennassem Asphalt zum Sturz. Jan Ullrich wurde wieder Zweiter, zum fünften Mal. Doch für den deutschen Velohelden besaß der respektable Ehrenrang dennoch den Wert eines Triumphes - denn es war auch ein Sieg über sich selbst. Das bisweilen phlegmatische Genie hatte eine tiefe Lebenskrise überwunden, der junge Familienvater lieferte das spektakulärste Comeback des Jahres. Hinter dem Tour-Champion von 1997 lagen ein Führerscheinentzug wegen Alkohols am Steuer und Fahrerflucht, zwei Knieoperationen und Teamwechsel, eine Dopingsperre und mehr als 3000 mörderische Kilometer durch Frankreich. "Niemand weiß, wo ich hergekommen bin", sagte er hinterher. Der Rotschopf aus Rostock war endlich erwachsen geworden.
Andreas Burkert legt die erste umfassende Biografie dieses Ausnahmeathleten vor. Von den frühen Triumphen in der DDR über Amateursiege, den Wechsel zur Telekom, gesundheitliche und motivatorische Probleme, die spektakuläre Rückkehr des lachenden Zweiten - aus nächster Nähe beschreibt Andreas Burkert den Menschen Ullrich und seine wechselhafte und außerordentlich bemerkenswerte Sportlerkarriere.
"Absoluter Wahnsinn, was Jan Ullrich leistet ... wenn ich an meiner physischen Obergrenze trainiere, ist Jan vielleicht gerade mal im mittleren Bereich."
Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher
"Andreas Burkert gewährt einen Einblick in die Welt des Radsports, der zur Einstimmung auf die Tour de France 2004 für Sportfans zur Pflichtlektüre werden könnten."
Ostholsteiner Anzeiger, 16.03.04